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01.09.2025 Rückblick in den August
Die erste Augustwoche begann für mich nicht am Schreibtisch, sondern zwischen Wäldern, Küsten und in kleinen Cafés in Skaninavien. Mit Aquarellkasten und Skizzenheft im Gepäck habe ich versucht, die Reise auch ein Stück weit zeichnerisch festzuhalten. Besonders schön fand ich es, wenn ich über die Zeichnungen in Kontakt mit anderen Menschen kommen konnte, manchmal habe ich auch spontan das ein oder andere Bild verschenkt, und viel Freude als Dankbarkeit erhalten.
Dieses Jahr gab es eine besonders freudige Überraschung für mich: Ich habe die Zusage für das künstlerische Nachwuchsstipendium der Stadt Kassel erhalten. Für ein halbes Jahr werde ich nun finanziell unterstützt und erhalte zudem ein Mentorin von der lieben Julia Blando (Stiftung Brückner-Kühner). Diese Zusage war wirklich keine Kleinigkeit für mich - ich nahm sie zum Anlass, mich nun voll und ganz auf die Selbstständigkeit als Künstlerin einzulassen.
Nach 7 Jahren verlasse ich meinen bisherigen Nebenjob. Dazu hatte ich bisher ohne größeren finanziellen Puffer nicht den Mut dazu. Und wer weiß - ich lasse mir offen, wie es nach den 6 Monaten weitergehen wird, denn eine Rückkehr zu einem Teilzeitjob muss kein Scheitern bedeuten. Vielleicht stelle ich auch fest, dass ich die Sicherheit, die eine Anstellung auch bedeutet, um auch künstlerisch tätig sein zu können. Aber nun probiere ich es erst einmal aus!
Nach der Sommerpause startete ich also ganz offiziell am 8.8. mit dem Stipendium. Wie es ganz typisch für mich ist, machte ich mir erstmal ungeheuren Druck. Ich wollte alles auf einmal und erreichte dadurch natürlich umso weniger. Ich verkrampfte viel zu sehr bei dem Gedanken, dass jeder Strich ab sofort in Richtung der perfekten Graphic Novel führen sollte.
Also erstmal durchatmen und ein paar Schritte zurückgehen. Skizzenbücher sind aktuell ein guter Weg für mich, um erstmal ins Machen zu kommen. Wenn ich mir sage, dass die ersten Zeichnungen einfach nur Skizzen sind, fällt es mir viel leichter, loszulegen, und wenn ich erstmal eine Weile vor mir heugezeichnet habe, kommt nicht selten was spannendes dabei heraus.
Während ich so zeichne, Ideen und Themen notiere, bin ich dabei, eine kleine Literaturrecherche zu betreiben. Vielleicht ist das noch mein Erbe aus dem Germanistikstudium: Wenn ich nicht weiter weiß oder Ideen suche, greife ich erstmal gerne zu Büchern. Meine Literaturrecherche umfasst vorallem 3 thematische Schwerpunkte:
- Drachen und Drachenmythen
- Angst
- Phantastische Literatur
und natürlich schaue ich mich auch im Comic/Graphic Novel Bereich so um, was andere Autor*innen in diesen Bereichen geschaffen haben. Aber auch ganz frei über diesen Themenbereichen hinweg lasse ich mich gerade sehr inspirieren. Sehr begeistert hat mich „Meute“ von Noëlle Kröger. Die Art, wie hier frei und wild gezeichnet wurde, über die Panelgrenzen hinaus, und wie Kohlestift und Tusche, Farbe und Format immer wieder sich abwechseln, hat mich sehr motiviert, mich in meinem eigenen Stil nicht zwanghaft einzugrenzen.
Viel zu oft denke ich, dass ein Comic „so oder so“ aussehen müsste, und verkrampfe total.
Und nun noch ein Buchtip von mir, auch wenn es vermutlich kein Geheimtip ist - „Die Kunst, ein kreatives Leben zu führen“ von Frank Berzbach ist ein motivierender Begleiter für alle, die im kreativen Bereich arbeiten möchten, oder ihr Leben generell etwas kreativer führen möchten. Der Autor greift hier auch auf Praktiken aus dem Zen zurück. Nachdem ich zu Beginn des Monats mal wieder spüren musste, dass zu viel Druck einfach nur lähmenden Stress erzeugt, habe ich mir einen der Tips aus dem Buch, nämlich ganz bewusst Tee zu trinken, zu Herzen genommen. Und nun ziert eine hübsche, gusseiserne Teekanne das Atelier. Es macht wirklich Freude, als Pause in aller Ruhe einen leckeren Grüntee aufzugießen und während dem Trinken die Gedanken schweifen zu lassen.